Chronische Schmerzen: Endorphinmangel

Unsere körpereigenen Endorphine dämpfen Schmerz, stimmen uns zuversichtlich und freudig.

Eine gute Portion dieser Hormone verleiht einen ausreichend dicken Pelz und fördert unser Energielevel.

Ein Mangel daran wiederum lässt uns Schmerz ebenso wie emotionale Verletzungen intensiver empfinden.

Endorphinmangel begünstigt aus diesem Grund auch Stimmungsschwankungen und Suchtverhalten.

  • chronischer Schmerz, besonders im Rücken oder Nacken
  • chronische Kopfschmerzen und Migräne
  • Resistenz gegen Schmerzmittel
  • hohe emotionale Sensitivität
  • sehr niedrige Schmerzschwelle, die durch Lärm und helles Licht getriggert werden kann
  • Tendenz leicht zu weinen
  • Freudlosigkeit und depressive Vrstimmungen
  • Süchte nach leckeren Nahrungsmitteln
  • Fibromyalgie
  • chronischer Stress und Nebennierenerschöpfung
  • Schlafmangel
  • Dysbiose im Darm
  • Kaffee- und Alkoholkonsum
  • geringe Blutzuckerstabilität
  • GABA-Mangel
  • Verletzungen im Wirbelsäulenbereich
  • physisches oder/und seelisches Trauma

Endorphinmangel: So baust Du sinnvoll auf

Um die Endorphinproduktion auf gesunde und dauerhafte Weise zu unterstützen, empfiehlt sich eine individuell angepasste Kombination natürlicher Methoden.

Wie gezielte Aminosäuren-Supplementierung, regelmäßige Bewegung sowie soziale Interaktion und positive Erlebnisse, die echte nachhaltige Freude fördern.

Endorphinmangel beheben durch Ernährung

Reich an Phenylalanin

Diese Lebensmittel sind reich an Phenylalanin (mg/100g)

  • Emmentaler 1374mg
  • Linsen 1237mg
  • Mandeln 1200mg
  • Cashewkerne 984mg
  • Rindfleisch 804mg
  • Forelle 802mg

Glücklich stimmende Mahlzeiten

Diese und ähnliche Mahlzeiten liefern Baustoffe für den Aufbau von Endorphinen:

Omelette aus 3 Eiern mit Kartoffeln und Gemüse oder ein Shake aus hochwertigem Proteinpulver (zusatzfrei, ohne Süßungsmittel) mit Kokosnussmilch und frischen Früchten der Saison (oder eingefrorenen Beeren)

Großer Salat mit reichlich Truthahn oder Pute mit Dressing aus Olivenöl und Zitronensaft (alternativ Balsamico- oder Apfelessig)

Hühnchen, Lamm oder Fisch mit Gemüse (z.B. Spargel in Zitronenbutter) oder einer gebackenen Kartoffel mit Butter. Falls Du Dich vegetarisch ernährst, eine Kombi aus Reis und Bohnen mit Käse, Cashews und Gemüse angebraten in Ghee oder Kokosnussöl

Gewürze & Genuss

Chili  / Capsaicin – sorgt für erhöhte Durchblutung und Endorphinproduktion. Dadurch kann es zu einem euphorischen Zustand kommen, dem sogenannten Pepper-High

Zuckerfreie dunkle Schokolade in Bio-Qualität: Das darin enthaltene L-Phenylanalin fördert den Aufbau von Endorphinen.

Falls Du momentan unter Endorphinmangel leidest, kannst Du den benötigten Endorphinspiegel mit Aminosäuresupplementen (L-Phenylalanin) jedoch schneller wieder aufbauen.

Endorphinmangel ausgleichen mit Aminosäuren

Selbst der schönste Sonnenuntergang stimmt nur dann froh, wenn Du über genügend Endorphine verfügst.

Bei Endorphinmangel oder erhöhtem Bedarf, wie im Falle chronischer Schmerzen, kann es daher helfen, die benötigten Aminosäuren anfangs zu supplementieren.

Wenn Du gleichzeitig Deine Ernährung aminosäure- und nährstoffreich gestaltest und Deine Lebensbedingungen entsprechend optimierst, kannst Du das dadurch erreichte Gleichgewicht im Anschluss wahrscheinlich auch ohne Supplemente halten.

Die natürliche Aminosäure Phenylalanin ist auch eine Vorläufersubstanz für die Produktion von Endorphinen.

D- & L-Phenylalanin: Was ist der Unterschied?

D-Phenylalanin (DPA) hemmt die Aktivität eines Enzyms, das körpereigene Endorphine abbaut, was zu einer Erhöhung des Endorphinspiegels – und entsprechender Schmerzlinderung- führen kann.

L-Phenylalanin kann die Produktion von Dopamin und Norepinephrin unterstützen und wirkt hierdurch stimmungsaufhellend.

Auch Tyrosin, der Vorläufer von Dopamin, kann möglicherweise die Produktion von Endorphinen unterstützen.

Phenylalanin hemmt Enzyme, die dazu beitragen, dass Endorphine abgebaut werden.

Daher bleibt Dein Endorphinspiegel nach dem Verzehr von Phenylalanin höher.

Folgeeffekte: Weniger GABA, mehr Dopamin. Hierdurch kannst unter Umständen länger besser gelaunt sein.

Phenylalanin kann auch Muskelkrämpfe verringern und Dir bei intensiven Trainingseinheiten helfen.

Die künstlich hergestellte Form DL-Phenylalanin (DLPA) ist eine Kombination von D- und L-Formen von Phenylalanin. Sie enthält Anteile beider Formen und kann so dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und gleichzeitig die Stimmung zu verbessern.

Die meisten Menschen mit Endorphinmangel sind auch von einem Mangel der anderen Neurotransmitter betroffen. Falls Du höherer Dosen Phenylanalin einnimmst, achte darauf, auch andere benötigte Aminosäuren aufzufüllen, um Deine GABA-, Dopamin- und Serotoninproduktion gleichermaßen zu unterstützen.

Wieviel Phenylalanin solltest Du einnehmen?

Um einen Endorphinmangel zu beheben, teste folgende Dosis:

DL-Phenylalanin (DLPA) 500mg, 3x täglich 1-2 Kapseln, zwischen den Mahlzeiten (vor dem Frühstück, vormittags, nachmittags)

Falls Du eine anregende Wirkung vermeiden möchtest, nimm stattdessen D-Phenylalanin (DPA), 500mg, 3x 1 Kapsel

Zusätzlich anfangs eine Kombination freier Aminosäuren (EAA), ca. 800mg, 1-2x jeweils vor dem Frühstück und vormittags.

Achtung: Phenylalanin darf nicht bei Phenylketonurie, bösartigen Melanomen, sehr hohem Blutdruck, Schilddrüsenüberfunktion und chronischer Migräne angewendet werden.

Wie viel Phenylalanin Du zu Dir nehmen solltest, hängt auch von Deiner Versorgung mit der Aminosäure Tyrosin ab. In stressigen Situationen erhöht sich Dein Phenylalaninbedarf, der durch Nahrungsergänzungsmittel oder phenylalaninreiche Lebensmittel gedeckt werden kann.

Wird über die Nahrung schon ausreichend Tyrosin aufgenommen, sinkt die benötigte Menge.

Das optimale Verhältnis von Phenylalanin zu Tyrosin liegt bei 60:40. Unter dieser Voraussetzung kann Dein Körper beide Aminosäuren optimal nutzen.

Endorphine: Das stimuliert die Freisetzung

Bewegung unterstützt alle Neurotransmitter. Besonders endorphinstimulierend wirken intensives Krafttraining, Sprints oder Intervalltraining.

Falls Dir die Energie für intensive Traningseinheiten fehlt, wähle ein langsamer ausgeführtes Widerstandstraining. Besonders empfehlenswert: Functional Patterns, das Länge generiert während es Dein fasziales Netzwerk kräftigt, Schmerzursachen abbaut und Dein Atemvolumen fördert.

Ebenfalls förderlich: synchrone Bewegung wie Tanzen in der Gruppe

Auch Spielen fördert Endorphinausschüttung und stärkt Dich in Deiner Fähigkeit Endorphine zu bilden.

Interaktive Spiele

Falls Du Dich momentan kaum bewegen kannst…

Sonne trägt nicht nur zur Vitamin D-Produktion bei, sie stimuliert auch die Produktion von Endorphinen. Wenn Du zusätzlich auf natürlichen Untergründen (Erde, Gras, Wasser) barfuß läufst, erdest Du Dich und erhöhst die Endorphinausschüttung weiter.

Akupunktur stimuliert Endorphinausschüttung, da die Nadelstiche nicht schmerzen. Korrekt durchgeführte Akupunktur kann so gut wirken, dass manche Menschen auf Betäubungsmittel während chirurgischer Eingriffe verzichten.

Osteopathie: Die obere Halswirbelsäule spielt eine wesentliche Rolle bei der Endorphinproduktion. Falls dort Fehlstellungen oder Verletzungen vorliegen, können diese Nervenimpulse in dieser Region stören und hierdurch den Endorphinspiegel negativ beeinträchtigen.

Lieblingsmusik verstärkt die Endorphinausschüttung. Bei noch bestehendem Endorphinmangel sollte die gewählte Musik jedoch nicht zu laut, aggressiv und stimulierend sein, da dies ohnehin geschwächte Nebennieren weiter stressen kann.

Lachen: Eine Komödie oder ein lustiges Video hebt Deine Schmerzschwelle ebenso wie ein aufgesetztes Lächeln. Eine lachähnliche Aktivierung der Gesichtsmuskulatur genügt, um die Produktion von Endorphinen zu aktivieren.

soziale Interaktion und erwünschte Berührung, wie angenehme Massagen

Eine Studie stellte fest, dass Menschen mit großem sozialen Netzwerk eine höhere Schmerzgrenze besitzen als Menschen, die nicht besonders gesellig sind. Woraus natürlich nicht hervorgeht, was von Beidem zuerst da war. ;)
Pain tolerance predicts human social network size | Scientific Reports

Achtung: Suchtgefahr

Menschen mit Endorphinmangel, Dopaminmangel und weiteren Neurotransmitter-Ungleichgewichten flüchten leichter unbewusst in Suchtverhalten, das ihnen ein temporäres Glücksgefühl verleiht.

Hierzu zählen auch exzessive körperliche Aktivitäten wie Sex- oder Sportsucht.

Solche Bewältigungsstrategien steigern zwar kurzfristig unser Wohlbefinden, tragen jedoch langfristig dazu bei, Neurotransmitter-Ungleichgewichte und Mängel zu verstärken.

Süchtig nach Sport?

Beispiel: Um Dir ein Runner’s High zu erlaufen, musst Du so lange und intensiv trainieren, dass Du Dich vergleichsweise tief erschöpfst.

Hierdurch riskierst Du Verletzungen und verbrauchst zugleich weitere Deiner knappen Neurotransmitter-Vorräte.

Wodurch Du, nach vorübergehender Euphorie, in ein noch tieferes Loch fällst.