Depressiv, ängstlich, reizbar: Serotoninmangel

Erschöpft - Aminosäuren helfen bei der Regeneration

Serotonin ist ein Neurotransmitter, der oft als Glückshormon bezeichnet wird, denn er beeinflusst Stimmung, des Schlaf und emotionale Stabilität.

Serotoninmangel

Bei Serotoninmangel fühlst Du Dich wie unter einer dunklen Wolke. Du bist tendenziell pessimistisch, reizbar, ungeduldig bis hin zu wütend.

Weitere typische Symptome sind Depressionen, Angst, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen.

Bei schweren Depressionen, Zwangsstörungen, Panikattacken sowie anderen Angststörungen verordnet der Arzt daher gern einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI).

SSRI blockieren Serotonin-Transportproteine im zentralen Nervensystem, die für die Wiederaufnahme des Serotonins in die Präsynapse verantwortlich sind.

Dadurch verhindern sie, dass Serotonin aus dem synaptischen Spalt wieder aufgenommen wird.

Hierdurch wird die Konzentration von Serotonin im synaptischen Spalt erhöht.

Auch dies funktioniert allerdings nur, wenn Dein Körper überhaupt genügend Serotonin bildet.

Serotoninmangel beheben mit Aminosäuren

Um genügend Serotonin bereitstellen zu können, benötigt dein Körper als Grundstoff die Aminosäure Tryptophan – inklusive ihrer Kofaktoren.

Oder den nächsten biochemischen Zwischenschritt 5-HTP.

Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, aus der wir Proteine aufbauen und Serotonin gewinnen.

Wie effizient wir Serotonin produzieren, hängt jedoch nicht nur davon ab, ob wir genügend Tryptophan aufnehmen.

Ebenso wichtig sind Kofaktoren. Also Mikronährstoffe, die für die Umwandlung von Tryptophan zu Serotonin erforderlich sind.

Kofaktoren Serotonin

Besonders wichtig für die Serotoninsynthese sind Magnesium, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin B12 und Zink.

Mangelzustände an Tryptophan und/oder den genannten Mikronährstoffen begünstigen nachweislich die Entstehung von chronischer Erschöpfung (Fatigue) und depressiven Symptomatiken.

Folgende Lebensmittel sind reich an Tryptophan 

Durchschnittswerte in mg/100g

  • Kürbiskerne ca. 550-600
  • Truthahn, Pute ca. 300-400
  • Erdnuss ca. 320
  • Haselnüsse ca. 200
  • Walnuss, Mandel ca. 170
  • Cashewnüsse ca. 100-110
  • Hähnchenbrust ca. 90-100
  • Truthahn / Pute mit Kürbis (Thanksgiving!)
  • Cashew-Hühnchen mit Gemüse
  • Salat mit Hühnchen und Kürbiskernen

Wie bekommst Du genügend Tryptophan ins Gehirn?

In tryptophanreichen Nahrungsmittel sind meist viele weitere Aminosäuren enthalten. Dies ist generell von Vorteil. Kann beim Transport ins Gehirn jedoch zum Problem werden. Warum?

Stell Dir vor, die Blut-Hirn-Schranke sei ein Sessellift. Stürmen viele Aminosäuren gleichzeitig an, sind bald alle Plätze belegt. Und das erwünschte Portiönchen Tryptophan kommt eventuell nicht mit rein.

Eine Möglichkeit, den Transport von Tryptophan ins Gehirn zu fördern, wäre, tryptophanreiche mit kohlenhydratreichen Lebensmitteln zu kombinieren. Denn Insulin reduziert die Verfügbarkeit konkurrierender Aminosäuren.

Da es sich für die meisten Menschen jedoch nicht empfiehlt, regelmäßig kohlenhydratreich zu essen oder auf andere Aminosäuren zu verzichten, bietet es sich an, Tryptophan anfangs auch isoliert einzunehmen.

Also als Nahrungsergänzung am Nachmittag oder vor dem Schlafengehen, zwischen den Mahlzeiten oder VOR einem proteinreichen Essen. So, dass das benötigte Tryptophan garantiert in ausreichendem Maß ins Gehirn gelangt.

Dosis nach Bedarf 1-2x 500mg

Tryptophan in Kapseln gibt’s beispielsweise bei edubily

Weitere Maßnahmen: 

  • kohlenhydratarme Diät
  • großzügig Sonnenlicht
  • starke Tageslichtlampen – vor allem morgens
  • Eisbaden